Ruth Greter

  • *1949
  • Kunsthistorikerin und Künstlerin
Beschreibung

Stipendien
2009: visarte schweiz: Atelier Cité International des Arts, Paris
2003: Projektwohnung Pro Fuge, Stadt Zürich
2002: Stiftung Casa Atelier Bedigliora, Tessin

Ausstellungen
Seit 1993 regelmässige Präsentationen meiner Arbeiten in Einzel- und Gruppenausstellungen

Lebt und arbeitet in Zürich

K U N S T - S P R A C H E
Schon als Kind begegnete ich dem Konflikt
zwischen Bild und Sprache. Warum waren die einen Zeichnungen schön oder gut, die andern unvollendet, zu bunt, ungenau?

Aehnliche Fragen trieben mich während des Studiums der Kunstgeschichte und Germanistik um. Wie verwandle ich ein Bild in Worte? Wie beschreibe ich eine Kathedrale, eine Plastik. Welche Bilder entstehen in meinem Kopf beim Lesen eines Romans?
Welche Macht die Sprache über die Kunst besitzt, habe ich während der Arbeit an meiner Dissertation erfahren. Dabei untersuchte ich, was und wie über die Werke von Künstlerinnen geschrieben wurde.
Und dann, als Kunsthistorikerin, sprach und schrieb ich über Kunst und Architektur, versuchte die einzelnen Werke einzuordnen, zu erklären, zu vermitteln.

Doch je länger und intensiver ich mit Sprache den Werken gegenübertrat, desto lebendiger, vielschichtiger wurde für mich die Sprache im Zusammenhang mit der Kunst.

Die Spannung zwischen den beiden Medien begann mich allmählich auch als Künstlerin zu interessieren. Seit Mitte der 1990er Jahre steht das Thema im Zentrum meiner künstlerischen Arbeiten. Dabei entdeckte ich immer wieder neue Facetten dieses Zweigespanns:
Ich schrieb Textbilder oder schrieb Texte ab, setzte einzelne Wörter in den Mittelpunkt, liess Buchstaben auseinanderfallen, täuschte Schriften vor, liess Bild und Wort gemeinsam auftreten, entwarf mein eigenes Alphabet ....
So entstanden zahlreiche Gemälde, Objekte, Instellationen und Zeichnungen.
Da ich mich inhaltlich immer wieder den Lebenssituationen und dem Lebensumfeld anpasste und mich davon inspirieren liess, lassen sich meine Arbeiten in unterschiedliche thematische Gruppen zusammenstellen:
skriptuale Zeichnungen - Alphabet - anti-konkret - Literatur-Kunst - Schriftfragmente - Wort-Text-Bild - Wort-Text-Objekt - Objekt Buch - Tagebuch - Selbstporträt - Kartographie - musée imaginaire.